
S-75 „Dwina“
Boden-Luft-Lenkwaffensystem
Die S-75 ist eine Flugabwehrrakete, die Mitte der 1950er Jahre von der Sowjetunion entwickelt wurde. Sie konnte in wenigen Sekunden auf Mach 3 beschleunigen und war damit in der Lage, Düsenflugzeuge in sehr großen Höhen zu bekämpfen. Bekannt wurde sie, als am 1. Mai 1960 das U2 Spionageflugzeug des amerikanischen Piloten Francis Gary Powers über der Sowjetunion mit diesem Raketentyp abgeschossen wurde. Die S-75 wurde von allen Warschauer Vertragsstaaten eingesetzt und ist bis heute eines der am weitesten verbreiteten Flugabwehrsysteme.
Herkunft: | Sowjetunion |
Indienststellung: | 1957 |
Länge: | 10,78 m |
Gefechtsgewicht: | 2391 kg |
Antrieb: | Feststoffbooster, Flüssigtreibstoff-Raketentriebwerk |
Geschwindigkeit: | 885 m/s |
Reichweite: | 7-43 km |
Dienstgipfelhöhe: | 1000-30.000 m |
© COLD WAR MUSEUM

Sichtgeräte des sowjetischen P-12-Suchradars für den FlaRak-Komplex S-75
Die S-75 wird von einer Bodenstation per Funk gesteuert. Die Zielerfassung erfolgt mittels Radar vom Boden aus. Eine S-75 Raketenstellung umfasst in der Regel sechs Raketenstarter und eine Radar- und Kontrollstation, von der aus die Raketen gesteuert werden. Das Leitsystem kann nur ein Ziel auf einmal erfassen und mit drei Raketen bekämpfen. Um Ausweichmanövern des Piloten zu begegnen, wird meist ein Abstand von sechs Sekunden zwischen den Starts gewählt. Erst nach dem Ende der Flugzeit können neue Raketen gestartet oder ein neues Ziel erfasst werden.
© Bild WikiCommons

Luftbild einer S-75-Raketenstellung auf Kuba, 1962
Diese charakteristische Form war für die gegnerische Luftaufklärung leicht zu erkennen. Hier ein Bild von einer sowjetischen S-75 Stellung auf Kuba während der Kubakrise im Oktober 1962.
© Bild NARA